Erlebnisberichte & Erfahrungen

Die LF-Maasroute: Ab aufs Fahrrad und einfach den Schildern nach!

Am Donnerstag, den 25. April, sind Laura und Irene auf ihre erste sogenannte 'Icons-Radtour' durch die Niederlande gestartet: die LF-Maasroute. Was haben Sie dabei alles mitgenommen? Das lesen Sie hier.

Am Donnerstag, den 25. April, sind Laura und Irene auf ihre erste sogenannte 'Icons-Radtour' durch die Niederlande gestartet: die LF-Maasroute. Was haben Sie dabei alles mitgenommen? Das lesen Sie hier.  

Am Donnerstag, den 25. April, haben wir uns auf den ersten 'Icons-Fernradweg' der Niederlande begeben: die LF-Maasroute. Dieser Radwanderweg beginnt südlich von Maastricht, wo die Maas in die Niederlande gelangt, und endet in der größten Maas-Stadt: Rotterdam.

Wir beginnen unsere Tour auf dem Radwanderweg, wo die Provinzen Südholland, Nordbrabant und Gelderland aufeinanderstoßen: am wunderschönen Schloss Loevestein. Und wie kommen wir dorthin? Genau: mit dem Rad! Ab Rotterdam sind es bis hierher nur 45 Kilometer plus eine kurze Fahrt mit einer Fähre. Das Abenteuer kann so nah sein…

In drei Tagen radeln wir zurück nach Rotterdam. Hier lesen Sie, was wir unterwegs erlebt haben und wie uns die Radtour gefallen hat.

1. Tag
Schloss Loevestein ‒ Dordrecht (43 km)
Regen, Gegenwind und ein paar Sonnenstrahlen

Bei Schloss Loevestein werden wir von der Organisation 'Nederland Fietsland' begrüßt. Heute ist nämlich ein ganz besonderer Tag: der erste 'Icons-Fernradweg' der Niederlande wird eröffnet, und wir dürfen die Strecke als erste abfahren.

Nachdem das Band durchgeschnitten und die erforderlichen Fotos gemacht sind, beginnt es ausgerechnet bei unserem Start zu regnen. Nach Schloss Loevestein kommen wir an der Festungsstadt Woudrichem vorbei, und danach gelangen wir in die Polderlandschaft. Unterwegs träumen wir von einer warmen Tasse Kaffee, die wir dann in Werkendam auch bekommen

Nachdem wir uns etwas aufgewärmt haben und es draußen wieder trockener wird, setzen wir unsere Tour auf dem Radwanderweg fort. Schon bald gelangen wir in den Nationalpark Biesbosch. Es ist lange her, dass wir hier waren – wie schön es hier doch ist! Alles grünt und blüht, und die Tiere haben Junge. Der Weg durch dieses Naturgebiet ist für uns das absolute Highlight dieses Tages. Was kann man sich Schöneres wünschen, als großartige Naturlandschaft mit den so typisch holländischen Wolken-Sonnen-Formationen am Himmel. Die Sonnenstrahlen tauchen die frischen grünen Blätter in ein magisches Licht.

Als nächstes kommen wir zu einer Fähre, die uns zum 'Kop van het Land' bringt. In Dordrecht wollten wir eigentlich auf dem Naturcampingplatz De Kleine Rug bleiben, aber uns ist kalt, wir sind durchnässt und haben ziemlichen Hunger. Wir nehmen deshalb das Angebot eines guten Freundes, bei dem wir übernachten können, gerne an. Nach einem gemütlichen Abend und einem guten Essen geht es ab ins Bett ‒ und dann auf zur zweiten Tagesetappe!

2. Tag
Dordrecht ‒ Oostvoorne (75 km)
Sonne und Wind

Wir öffnen die Augen, und die Sonne begrüßt uns durchs Fenster. Und was gibt es Schöneres bei Sonnenschein, als ans Meer zu fahren? Und genau das haben wir uns für heute vorgenommen!

Um 10 Uhr radeln wir durch die Altstadt von Dordrecht zum Hoeksche Waard. Der Weg, auf dem wir an der Maas entlang fahren, ist schön, ruhig und grün. Die Rapsfelder blühen in leuchtendem Gelb. Im Naturgebiet Groot Koninkrijk grasen Kühe, und wir begegnen einem Mann, der gerade in den Ruhestand gegangen ist. Wie auf dem Land so üblich, kommen wir schnell ins Gespräch. Er ist begeistert, als wir ihm von der neuen Maasroute erzählen, und nimmt sich vor, diese selbst auch zu radeln.

Wir müssten hier eigentlich den Fluss überqueren, die Fähre von Puttershoek nach Zwijndrecht verkehrt jedoch erst ab dem 11. Mai. Daher radeln wir noch etwas weiter durch den Hoeksche Waard, bis wir schließlich durch den Heinenoord-Tunnel ans andere Flussufer gelangen. Am Horizont taucht nun die 'bewohnte Welt' wieder auf.

Nach einer Brotzeit streifen wir auch die Armstulpen ab. Es ist angenehm warm geworden. Dann gelangen wir in die nächste Festungsstadt: Brielle. Zeit für Kaffee und Kuchen. Frisch gestärkt nehmen wir die letzten Kilometer dieses Tages 'unter die Räder'. Auf an die Küste! On Oostvoorne gönnen wir uns im Restaurant Aan Zee ein köstliches kühles Frühlingsbier und bereiten uns anschließend in unserem Ferienhaus auf die Schlussetappe vor.

3. Tag
Oostvoorne ‒ Rotterdam (51 km)
Regen, Hagel und Sturm (und ein bisschen Sonne)

Rotterdam ‒ wir kommen! Das Ende unseres Fahrradabenteuers ist in Sicht: Heute radeln wir zurück nach Hause. Wir brechen früh auf und hoffen, dem stärksten Regen noch zuvorzukommen. Doch schon nach wenigen Minuten müssen wir uns durch heftigen Hagel kämpfen. Aber wir sind ja nicht aus Zucker und radeln tapfer weiter.

Langsam verändert sich die Landschaft von ruhig und grün zu bebaut und grau. Im Industriegebiet Maasvlakte fasziniert uns der starke Kontrast zwischen dem Hafen- und dem Industriegebiet und den Streckenabschnitten mit Naturlandschaft, wo uns kreischende Möwen begleiten. Wir haben kräftigen Rückenwind, der uns, ohne dass wir in die Pedale treten, mit 30 Kilometer pro Stunde die Brücken überqueren lässt!

Große Schiffskräne und hohe Türme aus farbenfrohen Containern säumen unseren Weg ‒ sonst ist es hier totenstill, fast schon unheimlich. Mit der RET Fast Ferry gelangen wir wieder in bewohntes Gebiet.

Von Hoek van Holland aus radeln wir am Nieuwe Waterweg entlang mit Rückenwind bis nach Rotterdam. Noch ein kleiner Schauer unterwegs, bevor wir zur Ersasmusbrücke kommen, wo am Ende doch noch die Sonne durch die Wolken bricht.

Zum Schluss
Bevor wir zu dieser Radtour aufgebrochen sind, haben wir die GPX-Dateien der Route heruntergeladen. Diese haben wir jedoch kaum benötigt. Da die Route wirklich sehr gut ausgeschildert ist, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Die Tagestour von Schloss Loevestein (eigentlich ab Aalst) nach Dordrecht war unser Favorit. Diese Etappe beinhaltet vieles, was typisch ist für die Niederlande: Natur, Polderlandschaft, Deiche, Forts, Festungen, Industriekultur und eine der ältesten Städte des Landes.

Wir hoffen, dass wir Sie für die Route begeistern konnten und Sie in Kürze auch auf Ihr Rad steigen, um (einen Teil der) LF-Maasroute für sich zu entdecken. Das geht nämlich wirklich ganz einfach: rauf aufs Rad, den Schildern folgen und dann einfach nur die schöne und faszinierende Umgebung genießen!

Über uns
Wir sind Laura Maat (25) und Irene Maaskant (27) und wohnen in Rotterdam. 2014 haben wir unsere Fahrradabenteuer mit zwei rostigen Rädern, die wir online auf 'Marktplaats' gekauft hatten, und einem Rucksack mit Ersatzfahrradschläuchen begonnen. Heute sind wir viele Kilometer und Erfahrungen weiter und touren ab Juni 2019 für einige Monate mit dem Rad durch Europa.

Möchten Sie unsere Fotos sehen und Reisberichte lesen? Auf onabike.nl finden Sie alles über unsere Radabenteuer.